Die Wieslocher Frauen besuchten am 18. Mai 2024 die St. Hippolyt-Mühle Ebert in Dielheim. Zuerst wurden sie sehr herzlich mit einem Umtrunk von Bernd Ebert und seinem Team begrüßt, bevor sie sehr viel Interessantes über den Betrieb, die Produktion und die Produkte erfahren durften.
Die Mühle wird schon in der 4. Generation von der Familie Ebert betrieben. Großen Wert wird auf ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept gelegt (ökologisch, ökonomisch, sozial – Leben, wohnen und arbeiten mitten im Dorf). Die Firma arbeitet nahezu Co2-neutral. Durch den Einsatz und das Nutzen von Blockheizkraftwerken wird so viel co2-eingespart, dass alternativ dafür bei normaler Produktion mehrere hunderttausend Fichten jährlich zum Ausgleich gepflanzt werden müssten.
Seit über 30 Jahren werden am Standort Dielheim keine Lebensmittel mehr hergestellt, sondern nur noch Produkte für Pferde in aller Welt. Zulieferer für die Produkte sind überwiegend regionale Bauern.
Basierend auf alten Traditionen werden aber auch viele neue Produkte entwickelt (zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel, wie z.B. das Grünlipp-Muschelextrakt). Die Anlagen für die Produktion neuer Produkte werden ebenfalls in eigenen Betrieben entwickelt und hergestellt.
Neuste Entwicklung ist die Verarbeitung von Mehlwürmern. Diese liefern Proteine, die besser als das Protein von Schweinen und Fischen sind. Außerdem senkt der Verzehr die Cholesterinwerte nachweislich. Die Besucherinnen durften auch eine Kostprobe dieses Produkts nehmen. Es wurden drei Geschmacksrichtungen (Schokolade, Zimt, Thai) angeboten. Auch wenn es zuerst Überwindung brauchte, waren die Besucherinnen dann doch angenehm von der Konsistenz und dem Geschmack überrascht.
Auch bei dieser Produktion spielt die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Die Würmer erzeugen Wärme, die innerhalb der Produktion weiterverwendet wird. Gefüttert werden die Tiere aus Nebenströmen der Futtermittelherstellung. Die Ausscheidung der Mehlwürmer, der sog. Insektenfraß, wird als Grundlage für die Herstellung von hochwertigem Substrat (besonders nährstoffreich, wasserspeichernd etc.) genutzt (Terra Preta). Dieses Substrat wird derzeit an alten Bäumen mit großem Erfolg eingesetzt. Auch bei diesem Produkt wird alles im Sinne der Nachhaltigkeit weiterverarbeitet.
Nach der Besichtigung der Anlagen ging es noch in den Mühlenladen. Es war ein überaus interessanter Nachmittag wofür sich die Vorsitzende Elke Walter bei der Familie Ebert herzlich bedankte.
Bericht von Gabi Renger